Ist das der neue Star am Smart-Lock-Himmel? Aqara Smart Lock U200 im Test (2024)

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Ein Smart Lock ist eine feine Sache. Es integriert für Automationen die Haustür in das Smarthome, lässt sich aus der Ferne steuern oder ermöglicht auf einfache Weise eine Zutrittssteuerung für die Familie und Hilfskräfte wie die Reinigungskraft oder den Sozialdienst.

Das Aqara Smart Lock U200 ist das neueste Smart Lock auf dem Markt und unterstützt von Anfang an Matter für die einfache Integration in die Smarthome-Systeme beispielsweise von Apple, Amazon und Google.

“Fast” alles dabei

Nicht nur die Unterstützung für Matter ist dabei, sondern das Smart Lock U200 wird direkt mit einem Keypad geliefert. Das Keypad ermöglicht die Zutrittssteuerung über Tasten, einem Fingerabdruck und als ersten Smart Lock überhaupt per NFC-Chip. Der NFC-Chip ist kompatibel zu Apple Home Key, das bedeutet durch Vorhalten des iPhone oder der Apple Watch öffnet sich automatisch die Haustür.

Im Lieferumfang sind eine Montageplatte für deutsche Schließzylinder, drei selbstklebende Abstandshalter, ein Akkupack, ein Ladekabel und eine Stofftasche enthalten. Ein Hub ist nicht nötig, die Verbindung zu Apple Home (Matter) erfolgt über Thread, dafür reicht ein Homepod Mini.

Optional gibt es von Aqara denHub M3. Dann ist beispielsweise das Öffnen der Tür nicht nur über die Apple Home App, sondern auch über die Aqara App möglich. Der Hub M3 ist dann sinnvoll, wenn man weitere Produkte von Aqara einsetzen möchte, etwa den sehr kleinenBewegungs- und Lichtsensor P2, dieWandsteckdose H2oder dieVideo-Türklingel G4.

Das Interessante an den Aqara Smart Home Geräten ist, dass sie sehr kompakt, kompatibel mit Matter/Homekit und preislich attraktiv sind. Über eine Besonderheit verfügt der Hub M3, er kann nämlich Infrarotsignale aussenden, ersetzt also eine IR-Fernbedineung. Leider ist diese Funktion nicht Matter-kompatibel.

Einen Türsensor, um eine offene Tür zu erkennen, gibt es nicht als Option, das soll der im Smart Lock U200 integrierte Gyrosensor in einem der nächsten Updates übernehmen.

Problemlose Montage

Die Montage stellt keine großen Herausforderungen, im Lieferumfang ist alles enthalten. Sogar an Abstandshalter hat Aqara gedacht, um bei Schlössern mit mehr als drei Millimetern Überstand eine ordentliche Auflage auf den Türrahmen zu gewährleisten.

Auch das Keypad ist schnell montiert, neben Kleben lässt es sich auch Schrauben. Hervorragend mitgedacht hat Aqara bei der Stromversorgung. Beim Smart Lock U200 ist der Akkupack direkt mit einem USB-C-Anschluss versehen und lässt sich auch außerhalb laden. Apropos laden: Im Lieferumfang ist eine Stofftasche enthalten, in die eine Powerbank passt. Wenn man diese an den Türgriff hängt, hat man eine mobile Ladestation für das Smart Lock U200. Ausgezeichnet mitgedacht.

Auch das Keypad verfügt über eine Besonderheit, zwei leicht zugängliche Kontakte ermöglichen eine permanente Stromversorgung.

Die Ersteinrichtung in der App klappt fast problemlos, wir brauchten zwei Anläufe, weil sich das Smart Lock U200 nicht korrekt mit Apple Home verbunden hat. Das Problem dürften aber viele Nutzer von Homekit und Matter kennen. Die automatische Kalibrierung ist sehr angenehm, bisher hat sie noch nie mit einem Smart Lock funktioniert. Aufwändiger sind all die Feineinstellungen, hier dürfte die Dokumentation für Einsteiger besser sein.

Empfehlung

Aqara kommt spät, aber von Anfang an mit vielen guten Detaillösungen, insbesondere dem eingebauten NFC-Chip im Keypad für Apple Home Key. Einfach die Apple Watch oder das iPhone davor platzieren und die Tür öffnet sich. Und damit kommen wir zum nächsten positiven Aspekt, der Schnelligkeit. Die Geschwindigkeit ist beeindruckend, ob über NFC oder Fingerabdruck. Vor allem, wenn man die eher gemächlichen Mitbewerber kennt. Eine weitere wichtige Funktion ist die Manipulationswarnung des Keypads. Wenn man versucht, das Keypad zu entfernen, erkennt es dies und gibt Alarm.

Bei der Lautstärke gibt es Licht und Schatten. Schatten, weil das Schloss recht laut ist, vergleichbar mit Nuki. Licht, weil es einen Leise-Modus gibt, der das Schloss leiser, jedoch dafür langsamer dreht. Dies wurde bei uns im Haus zum Standard.

Die Hardware ist hochwertig und robust, lediglich die Software benötigt noch Feintuning. Positiv: Es gibt ein Protokoll, Einstellungen können nicht versehentlich geändert werden und eine Benutzerverwaltung. Negativ: Passwörter werden nicht angezeigt und um das Schloss zu bedienen, muss man erst mit mehreren Klicks in der Aqara-App zum Schloss vordringen.

Jetzt könnte man schneller über Apple Home gehen, aber hier gibt es nur die Zustände Abschließen und Öffnen, nicht Aufschließen, ohne den Riegel zu ziehen. Mit Matter gibt es noch ein anderes Problem, beim Siri-Befehl zum Aufschließen, wird das Smart Lock U200 abgeschlossen. Die Probleme mit Apple Home oder Matter sollten mit dem kommenden Update von Apple behoben sein.

Die Entwicklung hört natürlich nicht auf und Aqara arbeitet an der Optimierung und Integration neuer Funktionen. Dazu gehört die Tür-Offen Erkennung und die automatische Tür-Öffnung bei Annäherung. Es gibt noch keine genauen Termine, aber wir dürfen gespannt auf die nächsten Monate sein.

Davon abgesehen hat sich Aqara mit dem Smart Lock U200 direkt in der Spitzengruppe der Smart Locks positioniert. Noch etwas Finetuning in der App und die Tür-Offen-Erkennung, dann gibt es kaum noch Punkte, die gegen das Aqara Smart Lock U200 sprechen. Interessenten wird auch freuen, dass es das Smart Lock U200 in den Farben Schwarz und Silber für 269,99 Euro gibt.